Genf. Medienrummel inmitten einer Parkanlage im Bankenviertel. Nach umfangreichen Recherchen steht fest: Eine Schweizer Bank kooperiere mit Kriminellen.
Es geschah auf einer Bank am helllichten Tag
Steuerhinterzieher, Bankräuber, Betrüger – nur eine kleine Auswahl krimineller Personen, welche mit der Parkbank im Genfer Finanzzentrum in Berührung kamen. Während sich viele Genfer Bürger auf nachfrage wenig überrascht gaben: „Das haben eh alle gewusst“ – gibt man sich noch bis zur Veröffentlichung der eindeutigen Beweise im Genfer Park- und Tourismusamt bedeckt.
Doch spätestens als ein deutsches TV-Reporter Team eindeutige Beweise veröffentlichten steht unmissverständlich fest: Dort wurden über Jahre hinweg, völlig unbehelligt von der Justiz Verbrecher beherbergt. Eine Fotosammlung aus dem Nachlass eines Genfer Bankers zeigt auf über 100 Fotos zwielichtige Personen, welche auf der so unscheinbar aussehenden Bank platz genommen hatten. Offenbar hatte der Hobbyfotograf und Banker in seiner Mittagspause sitzende Menschen auf dieser Parkbank fotografiert und gesammelt.
Nach den erdrückenden Beweisen wurde nun auch die Staatsanwaltschaft aktiv und gab bekannt, dass bereit ein Teil der Personen auf den Fotos identifiziert wurden. Der ermittelnde Staatsanwalt gab weiterhin bekannt, das mit Hochdruck weiter an der Zuordnung der Personen zu den Fotos gearbeitet werde. Genauere Informationen könne man allerdings aktuell noch nicht bekannt geben, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.
Kriminelle in der Schweiz sind indes deutlich vorsichtiger geworden. Laut einer Studie der Uni Würzburg hat sich die Häufigkeit der Benutzung von Sitzbänken in dieser Personengruppe seit der Veröffentlichung der Fotos um 300 Prozent reduziert.
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