Der scheidende Ministerpräsident Wen Jiabao leitet zunehmend an Sauerstoffmangel. Zum Auftakt des Nationalen Volkskongresses verkündete er, das China in diesem Jahr nur noch um 7,5 Prozent wachsen wolle. Keiner der Anwesenden war auf Grund von Atemproblemen in der Lage, dem zu widersprechen.
Sauerstoffmangel sollte Chinesen gefügig machen
Der Plan klang simpel, wird aber nun mehr und mehr zum Bumerang. Durch kontinuierliche Luftverschmutzung sollte vor allem in den Industriezentren der Sauerstoffgehalt langsam immer weiter abgesenkt werden. Der Grund hierfür ist eine geheime Studie aus den 90er Jahren, in der belegt wird, das weniger Sauerstoff das Volk lähmt und gefügig macht. Dies funktionierte bisher sehr gut: Die Chinesen arbeiteten rund um die Uhr für einen sparsamen Lohn, stellten keine Ansprüche und teilten sich bereitwillig mit 30 anderen ein Zimmer.
Scheinbar ist der Sauerstoffgehalt in vielen Metropolen mittlerweile so stark gesunken, das auch führende Funktionäre nicht mehr genügend Sauerstoff erhalten. Die Folgen sind verheerend. Kürzlich erst verlor ein Provinzfunktionär wegen Sauerstoffmangels die Beherrschung und ließ Jagd auf ein Reporterteam machen. Nur eine sofortige Kur in einen der wenigen verbliebenen Chinesischen Hochlandwäldern konnte den Parteigenossen wieder normalisieren.
Auch Selbstmorde von Arbeitern in den großen Industriezentren in Folge von Sauerstoffmangels sind bereits aufgetreten. Anscheinend war ihre Wahrnehmung durch fehlenden Sauerstoff so getrübt, dass sie ernsthaft davon ausgingen, sie würden unter schlechten und menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten.
Ministerpräsident Wen Jiabao selbst leitet an Realitätsverlust und verkündigt ein Wachstumsziel, welches mit lappigen 7,5 Prozent weit unter den Vorjahreszielen liegt. Auch die angeschlagenen führenden Funktionäre konnten diese öffentliche Schande nicht mehr verhindern.
Einzig das Militär scheint noch genügen Sauerstoff-Reserve zu bunkern und soll nun den Karren aus den Dreck ziehen. Der Plan sieht vor, sämtliche Verschmutzung mit Hilfe moderner Kriegstechnik aus den Metropolen zu schießen. So soll in der Luft wieder mehr Platz für bessere Luft geschaffen werden, damit das chinesische Volk wieder mehr Sauerstoff über die Atemluft erhält.
Die für das kühne Projekt notwendige Aufstockung der Militärausgaben konnten ohne Hindernisse bei der teilweise schon schwer angeschlagenen Parteispitze bereits erfolgreich akquiriert werden. Kaum ein Funktionär der für den Finanzetat zuständig ist, war in der Lage, hier etwas entgegenzusetzen. Noch dieses Jahr wird der Militärhaushalt um mehr als 10% auf rund 88 Milliarden Euro steigen.