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14. April 2012 über 18:53

Gesundheitsreform kommt

Berlin. Nach dem langen hin und her der letzten Tage und Wochen einigte sich nun endlich die Koalition aus CDU, CSU und FDP auf eine endgültige Variante für die neue Gesundheitsreform, die nach den Angaben von Frau Merkel auch eine breite Zustimmung in der Öffentlichkeit erreichen soll.
Die wichtigsten Eckpunkte des aktuellen Kompromisses soll kontinuierlich die Kosten im System senken, bei einer gleichzeitigen stetigen Erhöhung der Beiträge. Mit diesem System schaffen wir eine noch nie dagewesenen Nachhaltigkeit, welche auch für zukünftige Generationen Spielräume schafft, so der Bundesgesundheitsminister.

Gesund bleiben auch 2013

Zu den wichtigsten Einzelheiten: Auf Wunsch der CDU wird die Familienversicherung für Angehörige aufgehoben und durch den vollen Beitrag ersetzt. Als Ausgleich hierfür wird es eine kostenlose Mitversicherung von bis zu 2 Plüschtieren pro Versicherten geben. Die maximale Leistungshöhe für gesetzlich Versicherte wird ab Januar 2013 auf max. 500€ pro Monat gesetzt und soll dann jeweils monatlich um 0,5 Prozentpunkte sinken. Als Ausgleich werden die Beiträge, beginnend am Anfang des nächsten Jahres jeweils zum Jahresbeginn um 5% steigen. Auf Wunsch der CSU soll man nicht verbrauchtes Guthaben ansparen können, falls man z.B. in ein paar Jahren eine größere Operation plant. Auch das Übertragen von Leistungsvermögen zwischen Versicherten soll ermöglicht werden.
Vor allem die Wirtschaft wird von der neuen Reform profitieren. So haben Discounter bereits angekündigt, zukünftig auch preiswerte Standart-Gebisse in verschiedenen Größen, oder auch Operationswerkzeugkasten für den Selbstoperateur in ihre Angebot mit aufzunehmen.
Auch das Abrechnungsmodel zwischen Arzt und Patient wird zukünftig vereinfacht. So zahlt der Patient direkt nach der Behandlung Bar und reicht die Rechnung dann bei seiner Krankenkasse ein. Diese wird dann, nach umfangreicher Prüfung, den Erstattungsbetrag in etwa 4-6 Jahren an den Versicherten auszahlen. Das neue Gesetz zur Vereinfachung des Gesundheitswesen soll noch vor Weihnachten im Bundestag verabschiedet werden, wobei mit einer großen Zustimmung gerechnet wird. Einzig die FDP bemängelte die zu geringe Eigenverantwortung und hätte lieber ein System ohne Krankenversicherung gesehen – lenkte aber dann doch ein.

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